26. März 2020
ugegeben: die Vorbereitungen für den Einkauf beginnen zu Hause schon mit der Auswahl der richtigen Kleidung - das heißt, bei welcher ich also kein Problem habe, wenn sie kontaminiert ist 🦠👕👖🦠. Als Fashionista gehe ich in diesen Wochen ohnehin nicht durch - aber eigentlich eh nie beim Einkaufen. Die Stiefeletten hatten Pause, dieses Mal sind es robuste Outdoorschuhe 🥾(ihr wisst schon 😉). Angekommen beim Supermarkt, wurden der Griff und die Seitenteile des Einkaufswagerls akkurat mit Desinfektionstüchern gereinigt - so als würde ich meine Weingläser polieren 🧼💎. „Haben’s schon Recht“, meinte ein Zeuge im Abstand von quasi mir-ins-Ohr-flüstern 🗣👂. Die automatische Schiebetür ging auf, und schon empfing mich ein Welcome-Desinfektionsständer. Ich pumpte mehrere Male und mit voller Freude als wäre es Chanel Nr. 5 - kostenlos und in rauen Mengen 🤗!!!
Die Leute verhielten sich ruhig. Viele waren beim Einkauf in sich gekehrt, als würden sie gerade meditieren 🧘♀️. Mir war sogar, als hätte ich in der Obstabteilung im Bereich von Ingwer und Avocado ein „Ohmmm“ von jemanden gehört 🤔. Generell kamen mir die Bewegungsabläufe bei den Kunden langsamer und kontrollierter vor - eine Art Shopping-QiGong auf innviertlerisch. Nur die Kinder waren aufgeweckt wie immer (hatten vielleicht gerade Turnen 🤸♀️🤸♂️). Die Abstandsregel klappte wunderbar. Freilich ist es komisch, über Osterstriezel oder Karreerenkerl hinweg Gespräche mit Bekannten auf der anderen Seite des Regals zu führen 🍞🥓. Ich war allerdings so von den vielen - mir teilweise neuen - Produkten direkt vor mir abgelenkt, dass ich dem Gesprächsinhalt meines Gegenübers nicht mehr ganz folgen konnte. In manchen Gängen wurde es verständlicherweise etwas kuschelig, vor allem bei den Nudeln. Für solche Extremsituationen habe ich meine Technik entwickelt: gehe ich an einer Person vorbei, so halte ich die Luft an 😤(ich weiß, das bringt rein gar nix, stärkt aber psychisch enorm).
So nun Klartext: es war ein wahrer Wellnesseinkauf ☺️. Ein großes Danke an Eurospar Bachmayr und all’ seinen MitarbeiterInnen, die einem Corona fast vergessen lassen 👏. Alle sind gut drauf, enorm hilfsbereit und machen einen super Job. Anita Stöger (offensichtlich auch durch Facebook über meine Home-Office-Tätigkeiten gut informiert) hat mir sogar angeboten, dass ich bei ihr daheim weiterputzen darf, wenn ich meinen Haushalt auf Vordermann gebracht habe.
Aus dem prognostizierten Actionthriller ist also nichts geworden. Vielmehr entwickelte sich meine Shoppingtour fast zu einer Romantikkomödie 🥰! Selbst die Einkaufsliste meiner Mama las sich wie ein Rosamunde-Pilcher-Drehbuch: Olivenstangerl, Tomaten, Prosecco, Futter für die Katze und Abschminktücher (wozu?!) - unsere eigene Liste glich mit Dauerwurst, Knacker, Kren und Radieschen da schon eher einem Landkrimi 🗻🕵️♂️. Oh mein Gott - jetzt vergleiche ich bereits Einkaufslisten mit Filmgenres! Wo wird das noch enden 🙈?!